Brennwertanlagen
Gibt es zwischen Heizwert und Brennwert einen Unterschied?
Der Heizwert Hi ist die Energiemenge, die bei vollständiger Verbrennung frei wird, wenn das Abgas dampfförmig bleibt.
Der Brennwert Hs beinhaltet zusätzlich zum Heizwert auch die Kondensationswärme des Wasserdampfes des Abgases. Der Brennwert Hs ist aufgrund der unterschiedlichen Wasserstoffanteile der Brennstoffe bei Erdgas ca. 10% und bei Heizöl ca. 6% höher als der Heizwert Hi. Bei Gasheizgeräten ohne Brennwertnutzung ist daher der nicht nutzbare Wärmeenergieanteil größer als bei Ölheizungen. Kommt Brennwerttechnik zum Einsatz, beträgt der theoretisch nutzbare Energieinhalt des Brennstoffs 100% - unabhängig davon, ob Gas- oder Öl-Brennwerttechnik eingesetzt wird.
[Quelle: Institut für wirtschaftliche Ölheizung] Brennwertkessel sind für die Nutzung dieser Abwärme im Brennwertbetrieb ausgelegt. Dabei wird dem Abgas so viel Wärme entzogen, dass die Abgastemperatur unter den Taupunkt von 47°C sinkt und es zu einer Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes kommt. Der Effekt: die Wärme des Abgases (ca. 4% höherer Wirkungsgrad bei Heizöl) und die Kondensationswärme des darin enthaltenen Wasserdampfes (ca. 6% höherer Wirkungsgrad bei Heizöl) werden genutzt. Insgesamt ergibt sich so ein um ca. 10% höherer Wirkungsgrad bei Heizöl. Voraussetzung für den Brennwertbetrieb ist der effiziente Betrieb der Heizungsanlage. Brennwertkessel haben einen Abwasseranschluss für das Kondensat.
Die Nutzungsgradangaben bei Brennwertkesseln basieren meistens auf dem Heizwert Hi. Das führt zu physikalisch unsinnigen Nutzungsgraden von über 100%. Bezogen auf den gesamten Energieinhalt eines Brennstoffes, also auf den Brennwert Hs, können auch Brennwertkessel den Brennstoff nur zu höchstens 100% ausnutzen.
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